namenslisten vertreibung sudetenland

[…] Einige Tage nach der Besetzung Winterbergs durch Angehörige der 252. amerikanischen motorisierten Division konstituierte sich der örtliche narodní výbor (Nationalausschuss). In Furth im Wald wurden wir von den Amerikanern und deutschen Behörden übernommen. Zum Vorsitzenden wurde der Bäckermeister Franz Černík gewählt, der damit an die Stelle des letzten deutschen Bürgermeisters Franz Thema trat, der ihm die Amtsgeschäfte übergeben musste. Dort wurden wieder einige Waggons abgekoppelt. Auf den früheren deutschen Bauerngütern mussten die früheren Eigentümer für die Slowaken, welche davon wenig verstanden, die Felder bestellen. Daraufhin ging er zum Finanzamt und erklärte den Beamten: "Wissen Sie denn nicht, dass wir 1938/39 immer am so genannten Adolf-Hitler-Platz standen und 'Siegheil' rufen mussten. Als der Transport zusammengestellt war konnten wir nicht mitkommen, da von meiner Schwester Marie das Kind schwer erkrankt war. Bestimmte Personen mussten aus den Wagen klettern und draußen antreten. Die Amerikaner halten den immer stärker werdenden Flüchtlingsstrom nach Bayern an. Wir »Hanauer« hatten nur noch eine kurze Strecke in Richtung Fulda vor uns, bis wir in Nieder-Rodenbach endlich die Waggons verlassen konnten, während die letzten nach Langenselbold weiterfuhren. Während der Einvernahme wurde jeder mit Gummiknüppeln, Faust, Gewehrkolben und Kinnhaken ,bearbeitet´, so dass die meisten blutüberströmt und entstellt aus dem ,Einvernehmeraum' herauskamen. Von diesem bestialischen Gestank der stark verwesten Körper konnte mein Mann tagelang keine Nahrung zu sich nehmen und sich davon gar nicht erholen. Es waren dies durchweg arme Slowaken aus dem Gebirge, welche zur Besiedlung des deutschen Gebiets gezwungen wurden und sich den Deutschen gegenüber weinend beklagten, dass man sie gezwungen hat, ihre Heimat zu verlassen. Mit der Errichtung des Arbeitsamtes im Jahre 1939 konnten alle noch nicht Beschäftigten in ein Arbeitsverhältnis vermittelt werden; sie mussten allerdings Arbeitsplätze da annehmen, wo sie gebraucht wurden, also besonders in den Industriezentren des Altreiches. Auch fanden sehr viele Verhaftungen von Deutschen statt. Lastwagen kamen und fuhren uns mit Sack und Pack auf die Burg Kastl, wo wir am Speicher gelandet sind. Aber Grenze ist Grenze! __________________________________________________ Seit dem 8. Ein Onkel aus Wossek brachte uns etwas Essbares ins Lager, musste es aber beim Tor abgeben. Ruhig, ohne Worte und Tränen gingen wir, auch schauten wir nicht zurück, unsere Feinde sollten sich an unserem Leide nicht freuen. Am 10. Viele Kinder, von denen nicht wenige als Folge der Notjahre unterernährt und kränklich waren, wurden zur Erholung ins Altreich geschickt. Im Laufe der Zeit wurden die Kühe immer weniger. […] Im Übereifer wurden einige Tschechen verhaftet, besonders solche, die sich 1918 bei Verhaftungen von deutschen Bürgern hervorgetan hatten. Mutter, Großmutter und Bruder bekamen in Untermaxfeld eine kleine Dachwohnung, wo fortan meine Mutter für die Bauern Wolle spinnen mussten. Wir sind dennoch nicht entmutigt und übernachten herrlich auf einem Heuboden. 700 Reichsmark und 5 Sparbücher aus der Manteltasche und legte alles auf den Tisch. Mit diesem Umrechnungskurs brachten die Sudetendeutschen ein großes finanzielles Opfer für das Reich. Dies war aber nur möglich, wenn sie der Wächter mit der Hundepeitsche nicht sah und verjagte. So waren wir eigentlich so halbwegs versorgt, nur Vater jammerte täglich um seinen geliebten Tabak. Er verschrieb mir nun ein Rezept und selbst dieses wurde mir nicht anerkannt. Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei. Von hier aus schwärmten Gendarmen, Hilfspolizisten und Partisanen aus, um systematisch die Wohnungen der Deutschen zu durchsuchen. kann aus Kopien von Transportlisten aus dem Jahre 1946 (nicht 1945!) Zu zweit wurden wir – etwa 600 an der Zahl – aufgestellt und unter 10 Mann tschechischer Gendarmeriebewachung vorbei an vielen Wallerern zu den Wagons geführt. Am folgenden Tag wurde der Transport aufgeteilt. Noch wollten viele nicht glauben, dass so etwas möglich wäre, und andere konnten sich nicht vorstellen, wie eine solche Abschiebung praktisch durchgeführt werden sollte. Auf die gleiche Weise ging es bei allen Familien und ein Wagen hinter dem andern fuhr durch Lichtbuchet, hinten ein Häuflein Menschen mit Gendarmeriebegleitung. In Furth im Wald, endlich auf deutschem Boden, wurden uns Zettel in die Hand gedrückt, auf denen wir angeben konnten - es klang wie ein Hohn - wohin wir »zu gehen wünschten«. Nach einem kräftigen Gewitter hellte sich der Himmel auf und ich glaubte beinahe, wieder daheim zu sein." Damals, wo man noch nicht so empfindsam war wie heute, nannte man sie Deppen, Dorfdeppen. Wir erfuhren aber nicht, wohin die Reise gehen sollte. Mein Mann Franz Breitschopf wurde am 7.Februar 1946 von einem Gendarmen abgeholt und zwei Tage in Oberplan eingesperrt, wo ich ihm das Essen hinbringen musste. Die Häuser blieben, wie man sie verlassen hatte. Über Nacht wurde von Links- auf Rechtsverkehr umgestellt. Es kam zu vielen Verhaftungen von Winterberger Männern und Frauen. Und so mancher amüsierte sich im Stillen, wenn ihm bewusst wurde, dass anstelle der braunen Diktatoren nun die roten hoch im Kurs standen, wie die neue "Stalinova třída« bewies. Bis zur Mitte des Jahres 1939 hatte sich die materielle Lage der Winterberger erheblich gebessert. In der Wohnung wurde mir da schon manches genommen, aus dem Koffer geschmissen. Die Nacht verbrachten wir auf Stroh, die meisten aber halbwach auf ihrem Gepäck sitzend. Die Flüchtlinge werden von einem katholischen Geistlichen in Empfang genommen und an die nächste Verpflegungsstelle weitergeleitet. Nicht viel besser erging es einem anderen Ortseinwohner, dem Johann Poidinger. Am 11. Auch diejenigen, die hier wohnten, schmuggelten alles über die Grenze, was nicht zum täglichen Gebrauch nötig war, da bereits vorauszusehen war, dass alle Deutschen aus der Tschechei ausgesiedelt würden. Irgendwie hatte mancher doch noch etwas, das ihm lieb war, vor den Kontrollen vorher gerettet - Urkunden, Aufzeichnungen, ein Sparbuch, ein Hochzeitsbild oder das vom gefallenen Sohn. Dort verließen wir den Zug. Am 27. April waren die traurigsten Ostern, die es jemals in Landstraßen gab. ), Winterberg im Böhmerwald, Freyung 1995, S. 538 – 550. Die Bewegungen an der Grenze gingen weiter und die Häuser in Bayern waren vollgestopft, so dass kaum mehr Platz war. Aber die kleine Hilfe war nur ein Tropfen auf den heißen Stein, das Beste wurde konfisziert, blieb daheim oder wurde uns entrissen. ca. Karl Spinka schreibt zu diesem Ereignis die treffenden Sätze: "Die freudvolle Erwartung, nunmehr sei für unsere Stadt endlich die ersehnte Friedenszeit angebrochen, erwies sich leider als trügerisch. Weil aber die Geschäftsbeziehungen zu den Herstellern in der Rest-Tschechoslowakei vorerst ruhten und die Transportwege zu den sudetendeutschen Industriezentren sehr umständlich waren, mangelte es bald an verschiedenen Erzeugnissen, so dass sich die Wehrmacht veranlasst sah, eine Paketsperre für das Militär anzuordnen, damit die Versorgung der Zivilbevölkerung gewährleistet blieb. Der zusammen gestellte Transport wurde in das Aussiedlungslager in Eisenstein, Ortsteil Elisetal, knapp an der bayerischen Grenze gebracht. (Spötter hatten dafür drei Erklärungen: Nazi, Nemec oder Narr). Jeder Person war es lediglich gestattet, Gepäck bis zu einem Gesamtgewicht von 50 kg mitzunehmen, so insbesondere ein Federbett, warme Kleidung, Schuhe, Blechgeschirr und einige Nahrungsmittel. Zu den Soldaten, die den Eingang des Lagers bewachten sagte ich dann, ob ich nicht zu meinen Onkel nach Wossek gehen könnte, um ihm Heueinfahren zu helfen. Die Sudetendeutschen, auch Deutschböhmen und Deutschmährer sowie die Sudetenschlesier genannt, wurden 1945/1946 unter Androhung . […] Die politische Eingliederung wurde im November 1938 großartig gefeiert. Beim tschechischen Zollamt mussten wir 21/2 Stunden auf unser Visum warten. Von dem wenigen, das wir mitnehmen durften, wurde uns noch viel abgenommen, von dem man sich nun schweren Herzens trennen musste. Zur Zufriedenheit der Bevölkerung trug viel bei, dass die Arbeitslosen Arbeit bekamen. Noch im Oktober 1946 war von den Geräten und Maschinen aus den Gehöften nichts verschwunden. Mitnehmen durften wir uns nur die in dieser Aufforderung angeführten Gegenstände. Der Transport ging ohne uns ab und schon am nächsten Tag wurden wir nach Husinetz gebracht. […] 29. Ein Aufforderungsschein kam ins Haus, er besagte, dass wir uns (oft binnen zwei Stunden und auch, wenn die Leute gerade in der Kirche oder sonst wo waren) fertig machen mussten für den Abtransport. Aber es musste gehen, und irgendwie ging es auch. Der Vater meiner Schwägerin ließ symbolisch für uns alle Gezeichnete als letzte Tat in seinem Heim den Perpendikel der Wanduhr stillstehen … Meine Mutter wollte noch mal an den Weihwasserkessel, um mir zum Ausgang die Stirn zu besprengen, man schob sie höhnisch weg - sie wollte noch mal Abschied nehmen vom Geschäft, durch Laden und Werkstatt gehen, man stieß die weinende Frau zum Tor hinaus. An den Pfingsttagen erschienen im Lager Bekannte aus Winterberg; sie brachten warmes Essen, da es im Lager nur dünnen schwarzen Kaffee gab. 4.6. Diesen Leuten ging es meist besser, da sie zu Bauern arbeiten gehen konnten und dafür auch zu essen bekamen. Juli 1945 an musste jeder Deutscher ein "N" auf der linken Brustseite tragen. So mancher wurde damals Mitglied, weil er glaubte, dazu als Dank für die Befreiung verpflichtet zu sein. Am nächsten Tag fuhr der Zug in Richtung Furth i. W. ab. Später kamen drei Tschechen, welche ihn furchtbar misshandelten. Das Buch beinhaltet einen historischen Abriß, wie es zur Vertreibung kam, sämtliche Transportlisten der Vertreibung aus dem Kreis Neuern-Eisenstein mit alphabetischem Namensverzeichnis, einem Beitrag über die Antifaschistenaussiedlung, verschiedene Dokumente, tschechische Erlasse, tschechische Zeitungsberichte und Erlebnisberichte. Der Schmerz der ersten Jahre über den Verlust der Heimat ist gewichen; aber mit Wehmut denke ich immer wieder an meinen geliebten Böhmerwald zurück. Längst hatten die tschechischen Beamten ihren Hausrat, soweit sie ihn im Oktober 38 nicht mitgenommen hatten, ins Innere des Landes nachgeholt. So wurden die verbliebenen deutschen Juden deportiert. So denken wir - und werden bitter enttäuscht. Man hielt sich eben daheim an Solides und Handgreifliches. Es fehlte der Bevölkerung nur an Geld, diese Waren auch kaufen zu können. Von unserem Haus waren nur mehr einige Grundmauern und die Johannisbeersträucher zu sehen. Obwohl wir Kinder auch auf die Suche gingen, konnten wir nie ein Versteck ausfindig machen. Ich versuchte mutig so manchem Landsmann zu helfen, habe heimlich gefragt: "Hobns wos zan verstecka?" 12.5. Während meiner Gefangenschaft wurden meine Ehefrau und meine älteste Tochter mit Bescheid des "Mistni Narodni Vybor - Správní komise" in Bistritz vom 22. Juli. Meine über siebzigjährige Großmutter war in Oberschlag zurückgeblieben, um bei Verwandten zu helfen. Keine versöhnliche Geste, kein freundliches Wort, nur Gefahr. Sudetenland 1945/1946", Podzun-Verlag, Bad Nauheim 1967. Zu diesen Gebieten gehörten hauptsächlich Westpreußen, Ostpreußen, Schlesien, sowie Teile Böhmens, insbesondere das Sudetenland. Fast in allen Gemeinden sind schon Flüchtlinge. Wir gehen trotzdem mit der großen Masse über Pfrentsch nach Waidhaus. Da vermissten wir den Rucksack mit dem ersparten Zucker, Mehl, Haferflocken und 2 Broten. - Dort haben uns die Leute schief angeschaut, aber wie sie gemerkt haben, dass wir arbeitswillige Leute sind, hat sich ihre kühle abweisende Haltung doch bald geändert. Beim Ankommen in den Heimatorten - viele konnten nicht mehr gefunden werden waren bei den meisten Besuchern Tränen, Zorn und Verbitterung oft nicht zu umgehen. Lebensmittel waren im Überfluss vorhanden. Auch wurde der Flüchtlingsstrom etwas langsamer. Auf den Wagentüren waren Aufschriften angebracht mit dem Text: "Steig nicht ein, deutsches Schwein!" 1946 lebte ich mit meinen Eltern, meiner Großmutter und meiner jüngeren Schwester in Unterschneedorf oben auf dem Haus von Tobias, wo meine Mutter herstammt. Von unseren Ortseinwohnern wurden am meisten gequält: Johann Palitschek, Johann Poidinger, Rudolf Pablitschko, Adolf Markowetz und Adolf Winkelbauer. […] Unübersehbar war der Zug der Deutschen, der schweigend durch die Stadt zum Bahnhof marschierte. Habe nur noch das, was ich am Leibe trage - zum Glück noch einen Wintermantel, eine Steppdecke und, es mag komisch klingen, eine Alt-Blockflöte. Vertreibung_Odsun_Das-Sudetenland_Audiodeskription_mdr-arte-2020 Scanner Internet Archive HTML5 Uploader 1.6.4 Sound sound Year 2020 . Dieses N musste man später auf gelbem Untergrund am linken Arm als Armbinde tragen. Es wurden nämlich durchschnittlich Nacht für Nacht drei bis vier Gefangene herausgeholt, mussten sich im ,Dienstraum' auf ein Bettgestell mit dem Rücken nach oben legen, nur in der Unterwäsche, Männer wie Frauen, und dann wurde jeder einzelne ,im Dreschertakt' von vier Tschechen mit Gummiknüppeln geschlagen. Die Diebe wurden aber gefasst, und wir konnten unsere Sachen in Prachatitz wieder abholen. Mit der Einführung der neuen Ordnung wurde das Betteln verboten. mit 8 deutschen Männern und Frauen zusammen auf dem Fürst Schwarzenbergschen Besitz schwer arbeiten musste. Ab und zu wurde der Transportzug angehalten. Ich ging dann öfter nach Kuschwarda, da waren auch noch Österreicher und deutsche Böhmerwäldler. April 1946 besetzten 200 Gendarmen die Ortschaft und beschlagnahmten sämtliches Vieh, alle Maschinen, das Getreide und auch die Hühner. Sie verdienten viel Geld in Kronen und Reichsmark. Führende Sozialdemokraten und Kommunisten kamen für einige Monate zur »Umerziehung« in das Konzentrationslager Dachau. Dort war noch meine Schwester Lorie. So mancher, der im Tschechenstaat nie hätte damit rechnen können, wurde nun bei Bahn, Post, Forst und anderswo im öffentlichen Dienst beschäftigt. Juni 1946 kam ein tschechischer Gendarm in unsere Wohnung und brachte eine doppelseitig bedruckte Karte, auf der außer dem tschechisierten Familiennamen (statt Hlinka - Hlinkova) alle Hinweise für die am 5. Die Heimatgruppe "Glück auf" hat die Listen der Stadt und des Landkreises Neudek gekauft und bewahrt diese im Heimatmuseum auf. Nach dem Zusammenbruch im Mai 1945 wurde unser Ort von amerikanischen Truppen besetzt. Zur Antwort bekam ich dann nur, was ich ihnen für diesen Freigang mitbringen würde. Am 3. Anscheinend bleibt die Wiese für längere Zeit unsere "Unterkunft". Zum letzten Mal schaute ich mich in der Stube um, Tisch, Bänke, Stühle, Wäscheschrank, sah auf dem Herd, einige Töpfe, leere Bettstellen, denn das Bettzeug hatten wir eingepackt. Jeder wollte zeitgerecht fertig sein, und die Wahl, was mitgenommen werden sollte und auch durfte, war schwer. Die Lehrerin versucht, ohne jegliches Hilfsmittel, Unterricht zu halten. Während der Pfingstwoche mussten alle Vertriebenen im Lager bleiben. ), mussten abgeliefert werden. Von den Balkonen und Fenstern der deutschen Stadt schauten die bereits angesiedelten Tschechenfrauen dem Menschenzug zu, erfreuten sie sich doch ihrer so leicht erworbenen Häuser, die die Deutschen verlassen mussten.

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