bismarcks haltung zur kolonialpolitik aus heutiger sicht

Heute ist Deutschland das wirtschaftliche und politische Schwergewicht in Europa, so wie es seinerzeit das Deutsche Reich unter Bismarck, damals auch noch militärisch war. Auch die Nationalsozialisten hatten zunächst versucht, Bismarck zu vereinnahmen, aber für ihre Wahnidee eines großgermanischen Reiches taugte Bismarcks kleindeutsche Lösung - ohne Österreich - als Vorbild nicht. So nannte er beispielsweise, dass er seinen Untertanen den Reichsschutz gewähren und ihnen . [1] Zitiert nach: Baumgart, Kolonialpolitik, S. 142. Ulrich Meyer schreibt dazu: Geschichte Deutschlands - 1848, Kaiserreich, Imperialismus. Diese neue veränderte Situation schürte neue Ängste und Aufrüstungsbestrebungen auf dem europäischen Kontinent. Aber der Blick in die historischen Quellen, so Christoph Nonn, offenbart, dass es in diesem Jahrzehnt verschiedene Wege und Optionen gab und sich das Ziel deutsche Einheit für Bismarck erst langsam herauskristallisiert hat. Geschichte und Beginn der deutschen Kolonialbewegung 2.1 Bismarcks Haltung zur Kolonialfrage 2.2 Die Kolonien 3. In einer Koalition Frankreichs mit den anderen Großmächten und in Hinblick auf die europäische Mittellage Deutschlands sah er die größte Gefahr für die Sicherheit des deutschen Reiches. Hrsg. Aktivisten einer sogenannten Cancel Culture fordern Auftrittsverbote für unliebsame Künstler oder Entlassungen von Professoren und Journalisten. Zunächst wurde er gefeiert als Nationalheld, als Reichsgründer, der 1871 endlich den Deutschen zu staatlicher Einheit verholfen hatte. Ziele von Bismarcks Außenpolitik: Friedenssicherung in Europa, Isolierung Frankreichs, Stellung des Reichskanzlers als „ehrlicher Makler„ Bismarcks Außenpolitik sah keine aktive Teilnahme im Kolonialismus vor; Bismarcks Bündnissystem: Deutscher Reichskanzler schloss Allianzen mit anderen europäischen Nationen "Liebe Bürgerinnen und Bürger", "Liebe Bürger:innen", "Liebe Bürger"? Diese Auflistung an Äußerungen und Handlungen Bismarcks gegen direkten deutschen Kolonialbesitz ließe sich noch fortsetzen. Kolonialpolitik Bismarcks - ZUM Bismarck über die Kolonialpolitik - Geschichte kompakt Diese kritische Haltung fand sowohl Ausdruck in den vielen abgelehnten Kolonialprojekten, die sich seit den frühen 1870er Jahren ansammelten, als auch in den zahllosen abweisenden Kommentaren Bismarcks, auf die im Folgenden genauer eingegangen werden soll. Durch dieses Verhalten erscheint seine kurze aktive Kolonialpolitik noch ratselhafter. schienen weniger an kolo- nialen Planen interessiert. Der Zeitgeist ist ein unstetes Wesen. In den 1860er Jahren gestand der Reichskanzler dem Schutz und der Forderung von deutschem Handel finanzielle Unterstutzung ein. Schlussbetrachtung. So sind es schließlich dieselben Fragen, die ich mir aus fachwissenschaftlicher Sicht stelle, wie sie sich aus dem Erkenntnisinteresse des Lernenden ergeben sollen. Das war zweifellos eine schwere Hypothek, auch außenpolitisch die Erbfeindschaft zu Frankreich. Und Deutschland forderte einen "Platz an der Sonne". auf dem Balkan), die zu einem Konfliktpotential hätten führen können. Damit nicht genug, werden demokratische Errungenschaften wie Gewaltenteilung, Parlamentarismus und Rechtsstaatlichkeit angefochten, antisemitische Ressentiments sind auch in der Mitte der Gesellschaft wieder salonfähig. Wo sie entstanden, welchen Ertrag sie erbringen sollten oder zu welchem Zweck die ver- schiedenen deutschen Kolonien verwendet wurden, ist hier nachzuvollziehen. Nicht „Cancel Culture“, sondern Streitkultur. Er war im Grunde in diesem ländlichen alten Preußen verwurzelt. [6] vgl. Bismarcks Haltung zur Kolonialfrage - Hausarbeiten.de Das Kapitel 3 beschaftigt sich in der Folge mit unterschiedlichen Theorien des Wandels Otto von Bismarck vom Kolonialbesitzgegner zum aktiven Kolonialpolitiker ab 1884. Zwar lastet auf Deutschland glücklicherweise nicht mehr der kriegerische „cauchemar des coalitions“ des späten  19. Regierung und Reichstag bildeten Anfang der 80er Jahre zunächst einen Gegensatz. : Schollgen 2005, S. 33/ 34). Jahrhundert. Jubiläum präsentieren wir ausgewählte Interviews, Beiträge und Bilder aus dem Archiv. Stets sollten wir dabei bedenken, dass unser heute moralisch einwandfrei wirkendes Tun schon morgen der Verdammung anheimfallen könnte. Als Basis dieser Hausarbeit dienen dabei zunächst die zusammenfassenden Darstellungen unterschiedlicher Theorien in Winfried Baumgarts Aufsatz „Bismarcks Kolonialpolitik“, in Horst Gründers „Geschichte der deutschen Kolonien“ sowie in der Einführung von Axel Riehls „Tanz um den Äquator“. Als völlig falsch empfand er hingegen die Auffassung, „in der Politik nicht wenden zu dürfen“, bot die Wende doch die einzige Chance, „aus einer […] Sackgasse herauszukommen“. Jahrhunderts“ (Henry A. Kissinger), die wie kaum eine andere die Ambivalenz von Tradition und Moderne verkörperte. Fortdauernde Aktualität besitzt Bismarcks Handeln insbesondere auf dem außenpolitischen Terrain, nicht zuletzt wegen der fundamentalen Herausforderung, die das geeinte Deutschland im neuen Europa zu meistern hat: dem Ruf nach mehr Verantwortung gerecht zu werden, ohne die allenthalben vorhandene „Angst vor Deutschland“ (Andreas Rödder) zu ignorieren. Am 09. Gleichzeitig bildete sich auch der Nährboden für nationalistisches Geltungs- und Expansionsstreben. Eine Geschichtsforschung und -schreibung, die sich zunehmend der Relevanzfrage stellt, ermittelt Erkenntnisse über grundlegende gesellschaftliche Probleme, die sich in verschiedenen Zeiten unterschiedlich stellten und unterschiedlich gelöst werden sollten. Bismarck war nicht den Abgeordneten des Reichstags verantwortlich, sondern allein dem deutschen Kaiser.". Als Imperialismus wird allgemein die Politik der Expansion und Machterweiterung von Staaten verstanden. Theorien In der Forschungsliteratur herrscht ein reger Diskurs über die möglichen . Im Namen einer höheren Gerechtigkeit droht der Liberalismus unter die „Fuchtel des Jakobinismus“ (Josef Joffe) zu geraten, dessen Angriffe freilich nicht nur von einer postmodernen, identitätspolitischen, politisch korrekten Linken ausgehen, sondern auch von einer autoritären, nationalistischen, populistischen Rechten. Auch viele Publizisten interessieren sich fur Kolonisationsprojekte. Inwieweit Bismarck eine „problematische Tendenz“ deutscher Geschichte verstärkte, „die Macht über das Recht, das Militärische über das Zivile und die staatliche Exekutive über die parlamentarisch-demokratische Willensbildung des Volkes“ stellt (Andreas Wirsching), bleibt auch dann eine wichtige Frage, wenn daraus kein direkter Weg vom Kaiserreich zum „Dritten Reich“ abgeleitet wird. So schnell glätteten die Wogen sich allerdings nicht: "Bismarck im Widerstreit" lautet das letzte Kapitel einer anderen aktuellen Biografie des Bismarck-Forschers Eberhard Kolb. Nach Bismarcks Tod 1898 nahm der Kult geradezu mythische Züge an. Bismarcks Geschicke sind hier vornehmlich in der Ausspielung der Opposition bzw. Bismarck wollte das erworbene Land in Afrika und im Pazifik sogar wieder abstofeen, so aufeerte er sich gegenuber dem Botschafter Hans Lothar von Schweinitz. Juni 1884 hielt Bismarck eine Rede vor dem deutschen Reichstag, in der er die Gründe dafür, warum er seine Haltung zur Kolonialpolitik doch geändert hatte, rechtfertigte. Zwar gewährte die von ihm maßgeblich formulierte Verfassung den Deutschen das allgemeine, gleiche und geheime Männerwahlrecht, doch die parlamentarische Demokratie blieb ihm ein Gräuel. 1896-1902. Auf den ersten Blick vermutlich nichts, doch bei genauerem Hinsehen ergibt sich ein anderes Bild, und zwar nicht nur, weil bei den Demonstrationen „Reichsbürger“ mitmarschieren, die den im Januar 1871 gebildeten Staat als einzig legitimen anerkennen. Vielleicht sollten wir ihn weniger als „Reichsgründer“ denn als „Kanzler der Einheit“ benennen, der zwar gewiss nicht bloß als „Hebamme“ (Christoph Nonn), aber auch nicht als einzig verantwortlicher Akteur dazu beitrug, „Kaiser und Reich“ aus der Taufe zu heben. 1 Geschichte des deutschen Kolonialismus 1.1 Deutscher Bund und Deutscher Zollverein 1.2 Erste Versuche kolonialer Erwerbungen auf staatlicher Ebene (1857-1862) 1.3 Bismarcks Ablehnung kolonialen Erwerbs (1862-1878) 1.4 Bismarcks Kolonialpolitik (1879-1890) 1.5 Weltpolitik unter Kaiser Wilhelm II. So kam es, dass er abwechselnd mit den Parteien symphatisierte. 3.4 Annäherung an Frankreich 1.4 Expansion und Kolonialerwerb des deutschen Reiches unter Bismarck, 2. Sachanalyse Theorien zum Erwerb der Kolonien 3.1 Der Druck der Kolonialbewegung 3.2 Annaherung an den westlichen Nachbarn und antienglische Politik 3.3 „Sozialimperialismus" und okonomische Motive Die Motive fur Otto von Bismarcks Eintritt in die Kolonialpolitik scheinen bis heute nicht eindeutig zu sein, obwohl die deutsche Kolonialgeschichte vor mehr als 120 Jah- ren begann. Als Leitfigur eines überhitzten Nationalismus stieg der Alte im Sachsenwald zu einem nationalen Staatssymbol auf. Einleitung Wie blickt die Wissenschaft heute auf Otto von Bismarck? Bismarck war das Kind einer Mischehe, die Mutter bürgerlich, der Vater von Adel. INHALTSANGABE. Ab 1840 verscharfte sich jedoch schlieRlich der Kolonial- gedanke. Deutsche Kolonien - Wikipedia Das neu gegründete Reich erhielt die Verfassung einer konstitutionellen Monarchie. Die Änderung in Bismarcks Haltung gegenüber der Kolonialfrage hat Anlass für die unterschiedlichsten Spekulationen und Untersuchungen gegeben, wobei in dieser Arbeit die wichtigsten Strömungen und Erklärungsansätze innerhalb der Forschung zu dieser Problematik dargestellt und kontrastiert werden sollen. Jahrestag der Reichsgründung „zu Stolz doch wirklich Grund“ bietet, wie Brandt 1965 zu Bismarcks 150. der „Regierungsfeinde“ und in der Förderung der regierungsfreundlichen Parteien vor der Öffentlichkeit zu sehen. [9] vgl. Weltweit gehen die Bestände von Tier- und Pflanzenarten dramatisch zurück. ", Zwischen 1871 und 1990 gibt es auch noch weitere bedeutsame Unterschiede, so Bernd Jürgen Wendt: "Wenn man schon Parallelen zieht - Parallelen sind historisch immer etwas fragwürdig -: Die Reichseinigung über mehrere Stufen, Norddeutscher Bund, Schutz- und Schutzverträge mit den süddeutschen Staaten und schließlich die Novemberverträge erfolgte von oben, das war eine Reichseinigung von oben, unterstützt durch die Hoffnung vor allem im bürgerlichen Deutschland auf eine deutsche Einheit. Sachanalyse 1.1 Begriffsbestimmung und -differenzierung 1.1.1 Imperialismus 1.1.2 Kolonialismus 1.2 Ausgangslage des Deutschen Reiches 1.2.1 Das politische System und die Parteien 1.2.2 Außenpolitik 1.2.3 Industrielle Revolution, Wirtschaft und Gesellschaft 1.3 Kolonialagitation und Kolonialbewegung 1.3.1 Diskussion und Leitmotive Er verstand sich als Diener des Monarchen, der höchsten Obrigkeit im Lande. Das Kaiserreich in der Bismarck-Ära, Stuttgart, Berlin, Köln 1992, S. 34 ff. Seit seiner Ernennung zum Ministerpräsidenten 1862 oszillierte Bismarcks Image zwischen Bewunderung und Ablehnung. Die ihm zu Ehren von Bürgern und Vereinen errichteten Denkmäler galten überdies weniger dem Kolonialpolitiker denn dem Reichskanzler, der Deutschland Einheit und Frieden gebracht hatte. Lappenküper. Bismarck selbst gehörte keiner Partei an. Oktober 1862 zum preufeischen Ministerprasidenten und Minister des Auswartigen ernannt und 1871 zum ersten Reichskanzler des neu gegrundeten Deutschen Reichs. Bismarcks Außenpolitik konzentrierte sich auf die Erhaltung des europäischen Friedens. 15, S. 39. [9] Bismarcks diplomatisches Geschick, welches in dem Erhalt des Status Quo zu sehen ist, und seine Bündnispolitik erschufen in dem Jahrzehnt zwischen 1880 und 1890 ein Bündnissystem, das zwar an seidenen Fäden hing und immer wieder Fingerspitzengefühl bedurfte, dennoch verfestigte sich die Stellung unter den Großmächten und Bismarck erreichte sein primäres Ziel der Isolierung Frankreichs.[10]. „Ich will gar keine Kolo- nien. Hrsg. Bismarck hat im Prinzip als Staatsmann eines fast übermächtigen Nationalstaats die Führung mehr oder weniger selbst übernommen, natürlich in Bündnissen, das ist klar. veroffentlichte, als der „Vater der deutschen Koloniebewegung" (Grunder 2004, S. 34). Die Auseinandersetzung mit Bismarcks faszinierender, von Widersprüchen nicht freier Persönlichkeit erscheint auch gut 200 Jahre nach seiner Geburt hilfreich, ja notwendig, gehörte er doch zu den wirkmächtigsten Gestalten und Gestaltern der deutschen Geschichte. bei Bismarcks Plänen zum Wechsel vom Freihandel zur Schutzzollpolitik usw.. Bismarck war ein Gegner jedes deutschen kolonialen Abenteuers und glaubte nicht an die wirtschaftlichen Verheißungen überseeischen Besitzes. In den Jahren 1883 und 1884 wurden die ersten Handelskolonien gegründet. Am 16. Wenn man ihn nach heutigen Maßstäben beurteilen würde, würde man sagen, das ist eigentlich ein Rechtsradikaler, nach heutigem Verständnis sind das rechtsradikale Auffassungen, und er würde vom Verfassungsschutz observiert werden, wenn er heute noch leben würde - wahrscheinlich.". Deutsche Kolonialgeschichte unter Bismarck von 1884 bis 1890, 1. München 2003, S. 476. Zunächst wurde er gefeiert als Nationalheld, als Reichsgründer, der 1871 endlich den Deutschen zu staatlicher Einheit verholfen hatte. Die Einführung zuerst einer Unfallversicherung, wenig Jahre später auch einer Kranken- und Altersversicherung, übertraf an Fürsorge bei Weitem die Maßnahmen anderer europäischer Staaten. Nach 1945 jedoch begann das positive Bismarck-Bild zu kippen. Digitales Lernportal Adenauer Campus unter, von Als der fast 75-jährige Reichskanzler 1890 von Kaiser Wilhelm II. Das Kaiserreich in der Bismarck-Ära, Stuttgart, Berlin, Köln 1992, S. 161 ff. Einerseits wurde der Reichstag nach einem sehr demokratischen Wahlrecht bestimmt - jeder erwachsene Mann erhielt gleiches Stimmrecht, das war fortschrittlich in Europa - aber andererseits hatte das so gewählte Parlament kaum politische Macht. 1.3.1 Diskussion und Leitmotive Der jüngst in Hamburg und anderen Orten der Republik im Zuge der Black Lives Matter-Bewegung von Anhängern der Postcolonial Studies artikulierte Ruf nach Denkmalstürzen und dem Abbau von Straßenschildern, die den Namen Otto von Bismarcks tragen, fordert zu einem entschiedenen Einspruch heraus. Es ist das immer wieder neue Befragen der Vergangenheit, dass einer Sinnstiftung und einer Bewusstwerdung der Gegenwart behilflich sein soll. Er hatte feste Ziele, darauf muss man bestehen: Das war einmal die Verteidigung der Vormachtstellung Preußens, auch im Deutschen Reich; zweitens die Verteidigung der Monarchie, des Herrscherhauses und drittens die Sicherung seiner eigenen Machtstellung." Hertz-Eichenrode, Dieter: Deutsche Geschichte 1871- 1890. Jahrhundert. Hausarbeiten.de - Bismarcks Kolonialpolitik Dabei zielt diese Art der Expansion auf eine wirtschaftliche Durchdringung des Territoriums. Im Grunde kommt bei Bismarck, der die Sozialversicherung nicht allein gemacht hat, aber doch wesentlich dazu beigetragen hat, so eine Attitüde des Gutsherrn heraus, wie er mit seinen Gutsarbeitern umgesprungen ist, für die er im Grunde der kleine Herrgott war auf seinen Gütern; genauso waren die Industriearbeiter Leute, die er dadurch gewinnen wollte, indem er sie mit Wohltaten überfütterte.". entfachte, desto stärker verklärte sich das Bild vom Eisernen Kanzler. 3.1 Kolonien als Prestigeobjekte Wie kein zweiter Staatsmann beeinflusste Bismarck die Geschicke Deutschlands im 19. Otto von Bismarck (1815 bis 1898) wurde am 08. Die Änderung in Bismarcks Haltung gegenüber der Kolonialfrage hat Anlass für die unterschiedlichsten Spekulationen und Untersuchungen gegeben, wobei in dieser Arbeit die wichtigsten Strömungen und Erklärungsansätze innerhalb der Forschung zu dieser Problematik dargestellt und kontrastiert werden sollen. Er ist ein Konservativer, weil er diese alte Welt des ländlichen, vom Adel dominierten Preußen vor Augen gehabt hat, die wollte er bewahren ... um dieses politische Ziel zu erreichen, ist er aber von den Methoden her ausgesprochen pragmatisch gewesen, pragmatischer als viele andere Konservative seiner Zeit." Es war ganz klar konservative paternalistische Politik. 14: Lesarten der Geschichte, S. 61. 3.1 Der Druck der Kolonialbewegung Der Vorwurf, die Entwicklung einer modernen parlamentarischen Demokratie verhindert zu haben, greift indes zu kurz, weil deren Einführung bis zum Ersten Weltkrieg „nicht mehrheitsfähig“ war (Christoph Nonn), da die Parteien sie aus prinzipiellen oder pragmatischen Gründen ablehnten. Deutschland im Pflegenotstand: Es mangelt an Fachkräften, finanziellen Mitteln und Zeit für angemessene Betreuung. Er möchte dadurch Druck aufbauen, um Sanktionen der EU loszuwerden. 3. Und das ist schon ein Novum, denn kein deutscher Politiker von seinem Rang, nicht Konrad Adenauer und auch nicht Willi Brandt, war nach Ende seiner Amtszeit und nach seinem Tode so umstritten wie Bismarck. Jahrhunderts, wohl aber der „genetische“ Defekt einer „halbhegemonialen“ Stellung: Die „Zentralmacht Europas“ (Hans-Peter Schwarz) ist zu schwach, um den Kontinent zu dominieren, aber zu stark, um sich in das europäische Machtgefüge einzufügen. Bismarck hat alles daran gesetzt, dass diese Parlamentarisierung nicht zu weit greift, er war kein Freund des Reichstages - weiß Gott nicht, wenngleich es den Reichstag gab, der hatte politische Einflussmöglichkeiten, der Haushalt wurde genau wie heute vom Reichstag verabschiedet, aber es gab keine parlamentarisch verantwortliche Regierung. Die Lösung der deutschen Frage durfte es seines Erachtens nur im „kleindeutschen“ Gewande und ohne „Vermählung“ von Einheit und Freiheit geben. Ulrich Lappenküper: "In der geschichtswissenschaftlichen Debatte wird die Frage aufgeworfen, ob nicht das Hinterherhinken der Parlamentarisierung hinter der Demokratisierung eines der zentralen großen Probleme in innenpolitischer Hinsicht des Deutschen Reiches gewesen ist. Damit begann die Epoche des deutschen Imperialismus. Bernd Jürgen Wendt: "Er hat eine schwere Hypothek mit in dieses Reich genommen, das war der Frieden mit Frankreich, die Annexion von Elsass-Lothringen und der geschmacklose Akt, ausgerechnet die Reichsgründung vorzunehmen im Spiegelsaal von Versailles. Er hat Reichsfeinde postuliert: Reichsfeinde waren zuerst die Katholiken, waren dann die Sozialdemokraten, waren die Polen, die Welfen und sofort. „Hundert Jahre Deutsches Reich“, so lautete sein apodiktisches Urteil anlässlich des 100. Dies galt insbesondere für Frankreich, das seit dem deutsch-französischen Krieg und die damit verbundene Abtretung Elsass’ und Lothringens verbitterter Gegner war. Vorgeschichte und Beginn der deutschen Kolonialpolitik 3.7 „Sozialimperialismus“ Ob der 150. Bismarcks Kolonialpolitik - Hausarbeiten.de April 1815, exakt im Jahr des Wiener Kongresses, wo Europa nach dem Ende Napoleons neu geordnet wurde – in konservativem, ja reaktionärem Geiste. Die Mehrheit der Historiker ist sich heute einig: Otto von Bismarck, der bedeutendste deutsche Staatsmann des 19. Bismarck - Ein Feind der deutschen Kolonialexpansion? Auch Bismarcks Stellungnahme 1870/ 71 war verneinend. Anschliefeend wird Bismarcks Haltung zur Kolonialfrage erortert. 3.4 „Warten auf den richtigen Moment". Je nachdem, für welche Anrede man sich entscheidet, fühlen sich einige mitgemeint, andere ausgeschlossen. In der folgenden Sachanalyse soll eine historische Eingrenzung erfolgen, aber vor allem soll sie über die historischen Zusammenhänge für die im Hauptteil beleuchtete Bismarcksche Kolonialpolitik einen Überblick verschaffen und die Grundlage darstellen, auf der sich die Motive Bismarcks herleiten lassen. von Bleicken, Jochen/ Gall, Lothar/ Jakobs, Hermann, München 1986, Bd. Während Bismarcks Kampf gegen die Sozialdemokratie und den politischen Katholizismus heute unisono als fatale Fehlleistung deklariert wird, bietet seine Politik in Bezug auf die noch immer virulente Inklusion ethnischer Minderheiten durchaus bedenkenswerte Elemente: etwa sein konsequentes Verfechten eines ethnisch indifferenten Staatspatriotismus, die Sicherung von Grenzen als Teil einer „strategisch-militärische[n] Sicherung des Gesamtstaates“ (Rudolf Jaworski) oder die Förderung der deutschen Sprache als wesentliches „Instrument […] von Integration“ (Thomas Nipperdey). Der Verein sollte die Interessen der exportinteressierten Fertigwarenin- dustrie aus verschiedenen Landesteilen Deutschlands vertreten sowie Reedereien in Norddeutschland. Bismarcks Kolonialpolitik Den jungen Bismarck zog es hin zu einem Leben als Landjunker, er entschied sich für den Adel und gegen das Bürgertum, für das ländliche alte Preußen und gegen das neue industrielle, städtische und aufgeklärte Preußen, wie es sich vor allem in Berlin präsentierte. Bismarck und die Frage nach den deutschen Kolonien - Hausarbeiten Bernd Jürgen Wendt: "Er hat Wunden geschlagen, die bis weit ins zwanzigste Jahrhundert hinein nicht vernarbt sind, vor allem bei den Sozialdemokraten nicht, aber auch bei den Katholiken nicht. So war die Grundlage seiner Macht nicht nur die Bindung an den Kaiser, sondern ebenso die Führungsrolle innerhalb des Bundesrates, wo er meist die stärkste Fraktion hinter sich hatte. Schöllgen, Gregor: Das Zeitalter des Imperialismus. Heute sehen wir Bismarck als eine „dominante Figur der zweiten Hälfte des 19. Drechsler/ Hilligen/ Neumann: Gesellschaft und Staat. Von Herkunft und Prägung erzkonservativ, führte ihn seine „Fähigkeit zum differenzierteren strategischen Denken“ (Gerhard Stoltenberg) über die Rolle des bloßen Bewahrers der bestehenden Verhältnisse weit hinaus. Zum 60. ", Ulrich Lappenküper: "Hier wird man ganz klar und deutlich sagen müssen, dass Bismarck sich in seiner staatsmännischen Weitsicht völlig verschätzt hat. Bei seinen Aussagen wird deutlich, dass Bismarck sich uber die Un- brauchbarkeit von Kolonien, auf der einen Seite aufgrund des sich nicht lohnenden wirtschaftlichen Nutzen, auf der anderen Seite aufgrund der militarpolitischen Stabi- litat und die damit verbundenen aufeenpolitischen Konflikte, vor allem mit Frankreich und England im Klaren war. Nicht „Cancel Culture", sondern Streitkultur. Wenn seine heutigen Gegner meinen, den Staatsmann nicht länger mit Denkmälern „feiern“ zu können, weil er hundert Jahre später ihren moralischen Ansprüchen nicht mehr genüge, berauben sie sich und anderen der Chance zum historisch-kritischen Gedenken. Versand in ca. Natürlich hatte er Ziele... aber anders als die preußische Geschichtsschreibung lange getan hat, war Bismarck nicht ein Staatsmann, der vom ersten Tag seiner politischen Aufgaben an nur dieses Ziel im Blick hatte, nämlich die deutsche Reichsgründung.".

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